Imkerausbildung in Zeiten der Corona-Pandemie

Der Imkerverein Gießen e.V. führt auch dieses Jahr wieder einen Neuimkerkurs durch. 30 Teilnehmer*innen haben sich angemeldet, sie wollen auch gleich in diesem Jahr in die Imkerei einsteigen. Damit das auch gelingt haben wir ein umfassendes Programm für die Neuimker aufgelegt.

Die theoretische Unterweisung sollte über das Jahr verteilt in Wettenberg stattfinden. Die Räumlichkeiten stellt die Gemeinde unserem Verein kostenlos zur Verfügung. Die Praxis soll am neuen Lehr- und Ausbildungsbienenstand in Gießen stattfinden. Dazu ist unser Verein und die IJB (Gesellschaft für Integration, Jugend und Berufsbildung mbH) eine Kooperation eingegangen. Auf dem Kinder- und Jugendbauernhof der IJB, der gerade auf dem ehemaligen Firmengelände der Baufirma Ludwig Schneider – Die Hardtgärten – entsteht, richtet der Imkerverein Gießen e.V. den Lehr- und Ausbildungsbienenstand ein. Vereinsbienenstöcke, ein Außenseminarraum, ein Schleuderraum mit der Möglichkeit zur Wachsverarbeitung und allen imkerlichen Ausbildungsutensilien sind dort gerade im Auf- und Ausbau.

Bienenvölker befinden sich im März/April im „Umbruch“ ihrer Entwicklung, sie durchlenzen. Die Völker verstärken ihre Brutaktivität, damit zur beginnenden Frühtracht neue Bienen in großer Zahl vorhanden sind. Das ist eine entscheidende Phase für den Aufbau eines gesunden und starken Bienenvolks.

Gerade jetzt brauchen die neuen Imker*innen eine gute Anleitung und Ausbildung. Davon hängt der Erfolg für die Imkerei in diesem Jahr ab. Durch die Corona-Pandemie drohte die Ausbildung der Neuimker*innen zu scheitern. Seminarveranstaltungen und praktisches Arbeiten an den Bienenvölkern mit einer größeren Gruppe können jetzt nicht stattfinden. Was tun, um Bienen gut ins neue Jahr zu führen?

Kurz entschlossen hat das Ausbilderteam entschieden (Barbara Marzell, Björn Fernhomberg, Nokolai Klassen, Ansgar Dorenkamp und Konrad Ansorge), den Lehrgang erstmals am Samstag, den 21.3.2020 per Videokonferenz durchzuführen. Unter der Moderation von Barbara Marzell haben Björn Fernhomberg und Ansgar Dorenkamp ihre Präsentationen so aufgearbeitet, dass sie Online gehalten werden konnten. Technische Probleme galt es zu bewältigen! Pünktlich um 9 Uhr loggten sich dann nacheinander 27 Teilnehmer*innen in den virtuellen Meetingraum ein. Nach anfänglichen Verbindungsschwierigkeiten gelang es aber, das Onlineseminar erfolgreich durchzuführen. Die Videokonferenz dauerte 4 1/2 Stunden, in der mit ca. 120 Folien das grundlegende Wissen für die Frühjahresarbeit an den Bienenvölkern vermittelt wurde. Die Teilnehmer stellten dabei viele Fragen und waren sehr zufrieden, dass sie trotz der sich rasant ausbreitenden Corona-Pandemie so viel Unterstützung für ihr imkerliches Arbeiten erhalten haben.

Der Screenshot zeigt ein Beispiel, wie die Teilnehmer*innen zuhause auf Ihren PC’s, Tablets oder Smartphones die Präsentationen per Videokonferenz verfolgen und sich sogar mit Fragen in den Lehrgang einbringen konnten.

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